Trails of Tucana wurde im Frühjahr 2020 von Pegasus Spiele veröffentlicht und hat mich gleich angesprochen: Flip&Write mit überschaubaren Regeln und eine tolle Gestaltung. Was kann da schon schief gehen? Ach ja, dann gab es noch einen ganzen Haufen positiver Rezensionen, die das Spiel total gelobt haben. Es sei ja so toll und man kann es auch in großer Gruppe remote spielen. Letzteres kann man tatsächlich sehr einfach und kostengünstig machen, da nur 1 Spiel benötigt wird. Aber dazu später mehr.
In der Box
In der Schachtel von Trails of Tucana gibt es einen Block mit 100 Inselplänen. Auf der Vorderseite ist die Isla Petit abgebildet und auf der Rückseite die Isla Grande mit ein paar Geländefeldern mehr. Dazu gibt es die Geländekarten mit den verschiedenen Motiven für Wüste, Wald, Gebirge, Seen und 2 Jokerkarten, die für ein beliebiges Gelände stehen. Für die Verteilung der Dörfer gibt es 13 Aufbaukarten. Von den Bonuskarten gibt es 10 blaue und 5 rote Karten. Letztere werden für die Spielvariante »Spezialbonus« benötigt. Damit es auch wirklich gleich losgehen kann, und nicht erst noch hektisch für jede*n Stifte gesucht werden müssen, liegen 8 Bleistifte bei.
So geht’s
Das Spiel beginnt wie jedes Flip&Write mit dem Aufdecken von Karten. Die oberen 2 Karten vom Geländestapel werden aufgedeckt und dann können alle Mitspieler*innen zwei benachbarte Felder des passenden Geländetyps auf ihrem Inselplan mit einem Weg verbinden. Das wird noch 12 mal wiederholt und die erste Runde ist fertig. Nach einer Zwischenwertung schließt sich eine 2. Runde an, in der die Geländekarten neu gemischt und dann wieder aufgedeckt werden.
Die gezeichneten Wege können bei jeden Zug an vorhandene Wege angeschlossen oder frei auf der Insel verteilt werden. Dabei soll versucht werden so viele Orte und Sehenswürdigkeiten wie möglich miteinander zu verbinden. Wer bestimmte Orte als erstes verbindet bekommt Zusatzpunkte. Oder darf als Bonus auch mal einen weiteren Weg einzeichnen.
Fazit
Vom Spielprinzip ist Trails of Tucana relativ einfach und zugänglich und daher durchaus schon ab 6 Jahren spielbar. Dabei darf man aber natürlich nicht vergessen, dass dann nicht ganz so strategisch vorgegangen wird und jüngere Kinder nicht so gut abschätzen können, welche Karten noch aufgedeckt werden könnten. So als Familie oder Kinder untereinander funktioniert es gut und braucht nicht lange Erklärungen. Die Anleitung selbst zu Trails of Tucana ist sehr übersichtlich und verständlich.
Die Inselpläne sind für alle gleich und die einzige Abwechslung kommt durch die Aufbaukarten. Dadurch werden die Orte bei jeden Spiel neu auf der Indsel verteilt. Für uns ist das aber auf Dauer einfach viel zu wenig Abwechslung. Auch wenn das Spiel schön gestaltet ist und die ersten Runden viel Spaß gemacht haben, irgendwann fällt es doch auf, dass man immer den gleichen Plan vor sich hat.
Da immer 2 Geländekarten aufgedeckt werden und die Wege sich aus deren Kombination ergeben, spielt das Glück bei Trails of Tucana eine relativ große Rolle. Manchmal braucht man nur eine bestimmte Kombi um endlich einen Ort oder eine Sehenswürdigkeit zu erreichen … und die kommt dann ewig nicht. Aber das bringt dann wenigstens ein bisschen Spannung ins Spiel. Sonst wäre es leider total langweilig. Die Kinder können sich daher schon gar nicht mehr für dieses Spiel begeistern und es kommt kaum noch auf den Tisch.
Für größere Runden funktioniert Trails of Tucana vielleicht besser, wenn ab einem bestimmten Punkt immer mal wieder ein Ziel erreicht wird und sich in der Gruppe eine andere Dynamik ergeben kann. Bei unseren 3er-Runden war es eher so, dass alle für sich spielen und ab und zu mal Punkte auf dem Plan eingetragen wurden. Aber viel Interaktion gibt es einfach nicht.
Trails of Tucana: remote und solo
So, aber nun mal zu den Stärken des Spiels. Es kann einfach sehr gut in großen Gruppen gespielt werden. Als Empfehlung sind auf der Box 8 Personen anggeben, aber es spricht nichts gegen mehr Spieler*innen. Naja, die Wahrscheinlichkeit, dass man selbst gewinnt, nimmt immer mehr ab … und die Bonuskarten sind dann halt ein bisschen wenig. 😉 Aber das waren auch schon die Nachteile von großen Gruppen.
Eine weitere Stärke ist sicher der Einsatz remote. Alle brauchen einen Inselplan und nur eine*r noch das Spiel. Also mal eben den Plan scannen, verschicken, das Spiel aufbauen, die Kamera ordentlich auf die Geländekarten ausrichten und schon geht es los.
Und solo? Die Variante habe ich gar nicht ausprobiert. Irgendwie gehören für mich da noch ein paar mehr Leute zum Spielen dazu. 😉 Aber es gibt eine Solovariante, die auf ein paar der Bonuskarten verzichtet und sonst ganz normal gespielt wird. Hier geht es dann einfach nur ums Sammeln von Punkten, Punkten und noch mehr Punkten. Wer ein kurzweiliges Solospiel für zwischendurch sucht, ist bei Trails of Tucana definitiv richtig.
Trails of Tucana im Überblick
Eilift Svensson und Kristian A. Ostby
ab 8
15–30 Minuten
1–8 Personen
Pegasus Spiele, aporta games