Stone Age Junior wurde 2016 zum Kinderspiel des Jahres gewählt und ist die Kindervariante von Stone Age. Thema und Spielablauf wurden dabei sehr schön für Kinder ab 5 Jahren aufbereitet. Meine Kinder waren zumindest von dem Spiel sehr angetan und haben sich besonders über die tolle Ausstattung mit den Rohstoffen, Häusern und Dorfaufstellern sehr gefreut. Im Spiel geht es nun darum, dass die Kinder im Steinzeit-Dorf mithelfen und Rohstoffe einsammeln um damit dann Hütten zu bauen. Wer nun als zuerst 3 Hütten fertig hat, gewinnt.
Die Spielfiguren werden dabei nicht nach Würfelzahl bewegt sondern anhand von Würfelmotiven oder Rohstofffeldern, die sich auf den Plättchen um das Spielfeld befinden. Diese Plättchen werden mit Bau einer Hütte wieder umgedreht und zum Teil vertauscht. Dadurch hat man noch einen netten Memory-Effekt im Spiel. Je nach Alter und Merkfähigkeit der Kinder macht es das Spiel aber mitunter zu einfach. Da kann man aber recht gut die Regeln anpassen, einfach alle Plättchen mischen und statt Memory eher auf Glück setzen.
Aufbau
Stone Age Junior kommt mit einem ganzen Haufen Material daher. Der Aufbau ist aber dann tatsächlich sehr schnell gemacht und spätestens bei der 3. Runde können die Kinder das mehr oder weniger schon alleine. Die verschiedenen Rohstoffe werden in den dafür vorgesehenen Regionen auf dem Spielplan abgelegt, die Hütten in 3 Stapeln sortiert und alle Figuren in der Dorfmite platziert. Die Plättchen mit den Würfel- und Rohstoffbildern werden um den Spielplan herum verteilt.
So geht’s
Die Spieler führen reihum in einem Zug 3 Aktionen aus. Zuerst wird ein beliebiges Plättchen umgedreht. Als 2. Aktion wird die Spielfigur je nach umgedrehtem Motiv auf dem Plättchen bewegt: Würfelsymbole zeigen wie weit die Figur gezogen werden darf und die konkrete Warenfelder bzw. Das Hundebild genau wohin die Figur muss.
Landet man auf einem Warenfeld, kann dort eine der Waren genommen werden. Ist nichts mehr da, hat man leider Pech gehabt. Die erhaltenen Ware kann dann offen oder auch versteckt im eigenen Siedleraufsteller abgelgt werden. Damit können dann die Hütten gekauft werden.
Das Tauschfeld ermöglicht es, eine Ware aus dem Bestand mit den vorhanden Waren zu tauschen.
Wer auf dem Feld mit dem Hundesymbol landet, kann sich ein Hundeplättchen nehmen. Die Hundeplättchen funktionieren als Joker und ersetzen beim Hüttenkauf einen beliebige Ware. Wenn kein Hund mehr ausliegt, darf man sich das Plättchen von dem Spieler nehmen, der als nächstes dran ist. Bei uns in der Familie ist das definitiv das beliebteste Feld. Irgendwie geht es bei den Kindern meist nur darum alle Hunde zu bekommen und dann so schnell wie möglich auf dem Dorfplatz zu landen.
Das Feld im Dorf mit dem Hüttenbild ist der Dreh- und Angelpunkt des Spiels, denn hier können die Hütten gekauft werden. Es sei den man hat nicht die passenden Rohstoffe, dann steht man hier einfach nur rum und nichts passiert. Die benötigten Rohstoffe/Waren zum kauf einer Hütte sind jeweils im unteren Bereich abgebildet. Es gibt Hütten für die 2 Waren gebraucht werden und welche, für die 3 Waren notwendig sind.
Hat man die passenen Waren/Rohstoffe für eine der ausliegenden Hütten kann man diese nehmen, in seinem Dorfaufsteller platzieren und legt die benötigten Waren zurück auf den Spielplan. Nun werden alle Plättchen umgedreht und 2 davon vertauscht. Dann geht es im Uhrzeigersinn weiter.
So werden dann reihum Waren/Rohstoffe gesammelt und eifrig Hütten gebaut. Bei 4 Spielern werden dann zwischendurch auch gerne mal die Rohstoffe etwas knapp, wenn keiner das Dorf-Plättchen umdreht. Doch selbst diese Phasen machen viel Spaß, denn alle sitzen nur noch da und rätseln, wo es denn nun ist. Sobald ein Dorf aus 3 Hütten besteht ist das Spiel vorbei.
Fazit
Das Spiel macht einfach Spaß! Man braucht Glück bzw. ein gutes Gedächtnis um zur richtigen Zeit das passende Plättchen umzudrehen, was es für kleine Kinder recht einfach macht. Und sammeln ist in dem Alter ja immer ein tolles Spielelement.
Die Geschichte zum Spiel ist auch sehr schön geschrieben und gestaltet. Meine Kinder hatten aber nach dem ersten Vorlesen das Interesse daran verloren. Das Vorlesen dauert aber auch tatsächlich länger als eine Runde. Zumindest sind wir immer sehr schnell durch, wenn wir mit Memory-Auslage spielen. Was die Kinder sich alles merken können – unglaublich. Wenn das nur sonst auch so wäre. Naja, jedenfalls werden da sehr zielstrebig die gewünschten Plättchen umgedreht, was das Spiel für Kinder ab 6 bzw. 7 viel zu einfach macht.
Das wäre auch der einzige Kritikpunkt an dem Spiel Stone Age Junior: Ab 7 verliert es seinen Reiz, wenn nur ein paar Plättchen vertauscht werden. Wir mischen daher immer alle Plättchen, was dazu führt, dass mann zum Gewinnen einfach Glück braucht. Für uns ist das aber aktuell spannender als die Memory-Variante.
Für Kinder, die das Spiel noch nicht so gut kennen oder auch selten spielen, wird das kein Problem sein. Daher trotz der kleinen Schwäche ein super Spiel für Kinder ab 5 Jahren, das wirklich schnell gelernt ist und mit tollem Material überzeugt. Da wird das ein oder andere Kind sicher noch ein paar weitere Spielideen haben. 😉
Stone Age Junior
Marco Teubner
ab 5 Jahre
15 Minuten
2–4 Personen
Hans im Glück