Chakra ist eins der Spiele, die ich einfach nach Aussehen gekauft habe. Es sieht aber nicht nur gut aus, sondern spielt sich auch richtig toll. Und das nicht nur wegen der vielen kleinen Glitzersteine! Sogar meine Kinder sind total angetan und spielen gerne mit. Das eher ruhige und konzentrierte Sammeln und Sortieren der Steine um die 7 Chakren zu harmonisieren, macht auch ihnen viel Spaß.
Nun liegt zu Chakra von Game Factory eine dt. Übersetzung vor, mit dem Titel: Chakra – Mit Strategie zur Harmonie. Bei meiner Version des Spiels handelt es sich um das Original von Blam!, das 2019 erschienen ist. Bis auf die Gestaltung der Box und zusätzliche Regeln für einen Solomodus ist die dt. Version des Spiels identisch mit dem Original.
In der Box
Die doch recht kleine Box von Chakra, enthält ziemlich viele Dinge. Nicht von der Größe irritieren lassen! Da ist ein Haufen Spielspaß drin. 😉
Das ist drin:
- die 4 wunderschön illustrierten Spielbretter
- ein Lotusblumen-Brett
- 96 Kristalle in 8 Farben
- einen Stoffbeutel für die Kristalle
- 8 Punktesteine
- 20 Inspirationstoken
- 28 Meditationschips
- 1 Startspielermarker als Lotusblüte
Aufbau
Der Aufbau ist schnell gemacht: es werden für alle die einzelnen Spielertableaus zusammengesteckt, jeweils 5 Inspirationstoken verteilt und für jede*n Spieler*in 3 Kristalle jeder der 8 Farben abgezählt. Ein erster Satz Kristalle, die verschiedene Energien darstellen sollen, werden auf dem Lotusblumen-Brett verteilt. Die restlichen Kristalle kommen in den Stoffbeutel.
Die kleinen bunten Plättchen im Bild oben sind die Meditationschips, die für alle ausgelegt werden. Sie werden später nacheinander blind genommen und zeigen an, unter welche Wertungsplättchen man schauen darf. Fürs Bild habe ich sie schön ums Lotusbrett platziert. Da sie aber recht winzig sind, kommen sie bei uns meist in eine kleine Schale.
Wer beginnt, bekommt den Startspielermarker und schon kann es losgehen.
So geht’s
Pro Spielzug hat man bei Chakra die Wahl zwischen 3 verschiedenen Aktionen:
- Energie erhalten: Hier sucht man sich vom Lotusbrett eine Spalte aus und nimmt sich die dort liegenden Kristalle. Dabei gelten ein paar Regeln. So darf man immer nur einen Kristall jeder Farbe nehmen und die schwarzen Kristalle müssen auf jeden Fall genommen werden. Es kann aber auch nur ein bestimmter Kristall genommen werden. Die Kristalle werden dann ganz oben auf dem eigenen Spielbrett abgelegt oder in einem Chakra mit entsprechenden Inspirationsspielstein. Anschließend wird das Brett wieder mit Kristallen aus dem Beutel aufgefüllt.
oben platzieren im Chakra platzieren
- Energie kanalisieren: Mit den Inspirationsspielsteinen werden bestimmte Bewegungen ausgesucht um die Kristalle durch die einzelnen Chakren zu bewegen, bis sie schließlich im richtigen Chakra landen.
- Meditieren: Sind alle 5 Inspirationstoken verbraucht, muss meditiert werden. Es werden alle Inspirationstoken von den Bewegungsfeldern entfernt und ein neues Meditationschip genommen, um ein weiteres Wertungsplättchen anzusehen. Meditieren ist aber auch jederzeit möglich und nicht nur, wenn die Inspirationstoken verbraucht sind. Im Prinzip handelt es sich um einmal aussetzen und alle Bewegungsplättchen einsammeln. In der Anleitung mit den ganzen „schönen“ Meditationsumschreibungen etwas nebulös ausgedrückt. 😉
Das war es tatsächlich auch schon. Die Anleitung hat noch ein paar Details zur Energie-Auswahl und erklärt die einzelnen Bewegunsmöglicheiten auf dem Tableau genauer. Doch viel mehr steht nicht drin. Das macht das Spiel sehr schön übersichtlich und schnell zu lernen. Auch neuen Mitspieler*innen ist es im Nu erklärt und man kann loslegen. Die Spielzeit bewegt sich bei ca. 20–30 Minuten, was auch abhängig von der Anzahl der Mitspielenden ist. Oder wie lange sie überlegen, was sie denn nun als nächstes am besten machen. 😉
Spanend ist bei Chakra auch der Einsatz der schwarzen Kristalle, die ganz unten Punkte bringen aber zwischendrin nur stören. Sobald jemand 5 Chakren harmonisiert hat, können alle anderen noch einen Zug machen und dann wird ausgewertet. Anhand einer Übersicht wird je nach Punkten bestimmt werden, welchen Meditationszustand man erreicht hat. Wir vergleichen nur die Punkte und gut ist. Es gewinnt durch die unterschiedliche Wertung von 1 bis zu 4 Punkten der einzelnen Chakren nicht unbedingt, wer als erster 5 Chakren harmonisiert hat.
Solo-Spiel
Bei meiner Version des Spiels waren noch keine Regeln für eine Solo-Variante dabei, mit der dt. Übersetzung hat sich das geändert. Bei dieser Variante versucht man mit dem annähernd gleichen Ablauf ebenfalls 5 Chakren zu harmonisieren. Dabei gelten aber alle gesammelten Meditationschips als Minuspunkte und sobald man davon alle Farben gesammelt hat, ist das Spiel ebenfalls zu Ende.
Fazit
Chakra – Mit Strategie zur Harmonie ist ein wirklich schönes Brettspiel – optisch und spielerisch. Uns hat es zumindest überzeugt und kommt regelmäßig auf den Tisch. Sogar die Erweiterung musste ich dazu kaufen! Dazu aber ein andermal mehr.
Wer sich ein bisschen mit Meditation und so auskennt , hat hier wahrscheinlich sogar noch mehr Spaß am Spiel als wir. Für uns ist es eben nur ein schönes abstraktes Spiel, das sich tatsächlich sehr entspannt spielen lässt. Die Kinder sind besonders von der Aktion Meditieren total begeistert, weil sie dann unter ein weiteres Wertungsplättchen schauen dürfen. Total spannend, wenn man 6 Jahre alt ist! Da wird manchmal vor lauter Meditation kein Kristall mehr verschoben. 😉 Das Spiel ist nicht als Kinderspiel gedacht, aber trotzdem sehr gut ab ca. 6 Jahren spielbar. Bei den ersten beiden Spielen musste ich noch ein bisschen helfen, nun habe ich kaum noch eine Chance zu gewinnen.
Auch wenn die Gestaltung sehr feminin wirkt, fühlt sich mein Sohn genauso von Chakra – Mit Strategie zur Harmonie angesprochen und ist bei jeder Runde dabei. Von der Optik sollte Mann sich daher nicht abschrecken lassen. Die Anleitung ist da deutlich … äh … naja, nicht so gelungen. Zum Teil liest es sich wirklich sehr schwer mit den ganzen Begriffen aus der Meditation. Da muss man schon aufpassen, dass man nicht durcheinander kommt. Da wollte halt jemand das Thema voll ausschöpfen und hat es etwas übertrieben. Trotz dieser kleinen Schwäche, können wir das Spiel aber auch allen empfehlen, die nur ab und zu mal ein nettes Spiel spielen wollen.
Wer jetzt aber so gar nichts mit abstrakten Spielen anfangen kann, sollte lieber die Finger von Chakra lassen oder zumindest vor dem Kauf testen. Auch wenn das Thema sich sehr gut einfügt und nicht aufgesetzt wirkt, werden am Ende nur Steine in der Gegend rumgeschoben bis endlich alle farblich sortiert sind. Das hat auf jeden Fall seinen Reiz, ist nicht immer einfach und macht uns sehr viel Spaß.
Chakra im Überblick
Luka Krleža
ab 8
30 Minuten
1–4 Personen
Blam! – dt. Übersetzung von Game Factory